Winter in Eppan. Die Gemeinde an der Südtiroler Weinstraße ist bekannt für seine Apfelblüte im Frühling, warme Badetage im Sommer oder Wanderungen zwischen üppig behangenen Weinbergen im Herbst. Und der Winter? Die Urlaubsprospekte lassen diese Jahreszeit im Überetsch meist aus. Klar, das Überetsch ist keine schneesichere Skiregion wie die Dolomiten. Doch in fast jedem Jahr konnte ich einige herrliche Wintertage mit blütenweißem Pulverschnee in Eppan verbringen.
Auch das Jahr 2001 hat mit einer weißen Schneedecke im Überetsch begonnnen. Am Abend des 2. Januar setzte zuerst leichter Schneefall ein, der in der Nacht immer stärker wurde und am nächsten Morgen mit ca. 15 cm Höhe vorerst liegen blieb.
Sehen Sie hier eine Bildfolge, die ich am 2./3. Januar 2001 in der Gemeinde Eppan aufgenommen habe.
Als ich erkannte, daß die weiße Pracht liegen bleibt, bin ich am 2. Januar gegen 22 Uhr abends nochmal von Missian nach St. Pauls gefahren. Ich wollte die traumhafte Stimmung des verschneiten Weindorfes mit der weihnachtlichen Beleuchtung festhalten. Natürlich sollte der mächtige Kirchturm die Szene beherrschen.
Mit Kamera, Stativ und Blitzlicht ausgerüstet, suchte ich mir die besten Standpunkte heraus. Das Blitzlicht wurde während den Langzeit- belichtungen ausgelöst, um die Kristalle des dichten Schneefalls zum Leuchten anzuregen.
Am Morgen des 3. Januar bin ich schon früh aufgestanden die unberührte Schneelandschaft im Bild festzuhalten. Der Himmel war noch von den Wolken bedeckt, so daß ich fast schwarz-weiße Licht- und Kontrastverhältnisse vorfand.
Von Missian aus fuhr ich zuerst nach St. Pauls und dann weiter nach St. Michael. In den Dörfern herrschte noch Ruhe. Nur das Kratzen der Pflüge und Schneeschaufeln war zu hören. Bei den Aufnahmen mußte ich beachten, daß wegen der hellen Schneeflächen die Belichtung der Fotos um 1 bis 1.5 Blenden nach oben korrigiert werden mußte.
Im Laufe des Vormittags riß die Bewölkung auf und die Sonne kam heraus. Mein Weg führte jetzt nach Girlan und anschließend nach Schreckbichl. Das auf einer Anhöhe liegende Schreckbichl war von verschneiten Weinbergen umgeben. Die Mittagssonne reflektierte sich in den Schneekristallen. Am Himmel waren interessante Wolkenstrukturen zu sehen.
Auf dem Rückweg nach St. Pauls schoß ich noch ein Bild von Schloß Freudenstein. Der reich gegliederte Gebäudekomplex gibt zu jeder Jahreszeit ein interessantes Motiv ab. Den Abschluß meiner Rundreise bildete mal wieder eine Aufnahme von St. Pauls. Das steile Kirchdach hatte in der Sonne seine Schneehaube schon abgeworfen, während die flachen Walmdächer der Bauernhäuser noch wie unter Puderzucker lagen.
10 Tage später, als ich diese Zeilen schrieb, war von der weißen Pracht schon nichts mehr vorhanden.
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