Das 3. Advents-Wochenende 2006 habe ich in Sterzing im südlichen Wipptal verbracht. Schon lange hatte ich vor, die überaus malerische Stadt in der Weihnachtszeit zu besuchen. In verschiedenen Publikationen konnte ich bereits stimmungsvolle Aufnahmen der beleuchteten Straßen und des Weihnachtsmarktes sehen, so daß mein Interesse geweckt war, ähnliche Fotos selbst anzufertigen.
Sterzing ist eine sehr alte Stadt. Als die Römer ein kleines Straßenkastell errichteten, fanden sie schon eine keltische Siedlung vor. Sie nannten es wie die Kelten Vipitenum. Wegen seine verkehrsgünstigen Lage am Weg zum Brenner blühte Sterzing rasch auf. Heutiges Zentrum ist der Stadtplatz mit dem Zwölferturm. Nördlich davon erstreckt sich die Altstadt. Im 13. Jahrhundert entstand unter Graf Meinhard II. südlich des Zwölferturmes die Neustadt. 1443 wurde diese durch einen Großbrand vernichtet. Da Sterzing durch den Bergbau in Ridnaun zu Reichtum gekommen war, konnte die Neustadt bald noch prächtiger wieder aufgebaut werden. Dieser Straßenzug ist heute vielleicht der schönste in ganz Südtirol. Ein Anziehungspunkt im Advent ist seit einigen Jahren der Weihnachtsmarkt. Besonders Besucher aus ganz Norditalien kommen dann - oft in großer Zahl - nach Sterzing.
Bei Einbruch der Dämmerung kam ich am Freitag in Sterzing an. Exakt die passende Uhrzeit um die Fotos des Weihnachtsmarktes am Stadtplatz aufzunehmen. Der tiefblau leuchtende Himmel bildete eine starken Kontrast zu der warmen Beleuchtung der Hausfassaden und des Marktes. Da noch viele Besucher unterwegs waren, brauchte es schon etwas Geduld, um freie Sicht auf die Standl zu bekommen.
Nach dem Abendessen war es schon viel ruhiger in der Neustadt. So konnte ich relativ ungestört die Nachtaufnahmen anfertigen. Ich hoffe, diese Bilder können Ihnen einen Eindruck von der außergewöhnlichen Stimmung dieses Städtchens am oberen Eisack vermitteln. Schön wäre es halt gewesen, wenn eine leichte Schneedecke die Straßen und Häuser in eine Winterlandschaft verwandelt hätte. Aber lohnend war der Ausflug auf alle Fälle.
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