Mein Amalfi-Urlaub 2006 bot mir die Gelegenheit die Ruinen von Paestum zu besuchen. Paestum liegt an der Küste des Cilento - südlich von Salerno. Da ich am vorherigen Tag in Pompeji war, fiel mir sofort die Ruhe dieses geschichtsträchtigen Ortes auf. Die drei griechischen Tempel liegen in einer weiten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Nur wenige Besucher streiften durch das weitläufige Gelände. Paestum ist ein Platz der Entspannung und genußvollen Beschäftigung mit der über 3000 jährigen Geschichte Kampaniens.
Griechische Siedler, die im 7. Jahrhundert vor Christus, von der Südküste Kalabriens kamen, gründeten Poseidonia. Sie erbauten die drei heute noch bestens erhaltenen Bauwerke: Im Norden den Athenatempel, in der Mitte den Poseidontempel und im Süden anschließend den Heratempel auch Basilika genannt. 274 vor Christus eroberten die Römer Kampanien. Sie vertrieben die griechische Bevölkerung Poseidonias und etablierten an gleicher Stelle die Veteranenkolonie Paestum. Heutzutage sieht man daher vorrangig die Überreste der römischen Stadt, die aber von den drei großartigen griechischen Tempel dominiert werden.
Ich bin mit der Eisenbahn bis zum Bahnhof Paestum gefahren. Von dort sind es wenige Minuten bis zum antikem Stadttor. Dem Kassengebäude am nächsten liegend ist der sogenannte Athenatempel. Da von den Altären nichts mehr vorhanden ist, kann man die Bauwerke nicht mehr eindeutig den griechischen Göttern zuordnen. Ich folgte nun südlich den Ruinen der römischen Stadt zum kolossalen Poseidontempel, einem Musterbeispiel des klassischem griechischem Tempelbaus im dorischem Stil. Mich beeindruckten die vollkommenen Proportionen des Gebäudes. Das helle Gestein bildete einen erhabenen Kontrast zum tiefblauen Himmel Kampaniens. Der Basilika fehlt leider der Giebel. Doch die Abfolge der 9*18 Säulen waren für mich ein lohnendes Fotomotiv.
Nachdem ich meinen Rundgang durch das Gelände beendet hatte, besuchte ich noch das archäologische Museum von Paestum. Neben vieler Fundstücke aus der griechischen und römischen Stadt sind zahlreiche bemalte Steinplatten und Grabfunde der griechischen Nekropole zu sehen.
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