Der Mond über St. Pauls
Schloß Sigmundskron
Schloß Boymont
Schloß Korb bei Nacht
Hale-Bopp
Silvester in St. Michael

Nachts sind alle Katzen grau - stimmt ja gar nicht. Nur das Physiologie des menschlichen Auges läßt nach Sonnenuntergang die Farben verschwinden. Mit etwas Erfahrung und Übung kann man mittels einer Kamera die Nacht wieder zum leuchten bringen. Am Beispiel einiger Aufnahmen aus Eppan möchte ich dies demonstrieren.

Alle der folgenden Aufnahmen habe ich mit einem normalen 100 ASA-Diafilm aufgenommen. Die Kamera sollte manuelle Wahl von Zeit und Blende ermöglichen. Eine Spotmessung erleichtert die Belichtungseinstellung. Natürlich muß die Kamera während der Aufnahme mit einem stabilen Stativ ruhig gestellt werden. Eines dürfen Sie für gute Nachtaufnahmen nicht vergessen: niemals mit dem Film sparen! Für jedes Motiv sollten Belichtungsreihen über +/- 2 Blendenstufen angefertigt werden.

Schloß Sigmundskron oberhalb Frangart. Die Belichtung messe ich mit der Spoteinstellung an einer mittleren Helligkeitstufe der beleuchtenden Mauer. Ich gebe anschließend nochmals ein bis zwei Blendenstufen zu. Dies ist notwendig, da das Mauerwerk hell strahlen soll und zweitens die Filmempfindlichkeit bei Langzeitaufnahmen gebenüber dem Nominalwert absinkt. Man nennt dieses Phänomen den Schwarzschildeffekt. In den Datenblättern des betreffenden Film kann die Höhe des Schwarzschildeffektes abgelesen werden. Dennoch: immer eine Belichtungsreihe durchführen!

Schloß Boymont wird mittels eines starken Scheinwerfers von innen bestrahlt. Besonders spektakulär wird die Beleuchtung, wenn leichter Nebel sich vor das Schloß schiebt. Daher muß man hier die Gedult aufbringen, die geeignete Wetterlage abzuwarten. Dann schnell das Stativ aufbauen und mit einem mittleren Tele die beleuchteten Fenster anvisieren. Eine Empfehlung zur Belichtung kann ich nicht geben, da sie von der Nebellage abhängt und man nicht auf einen festen Objektpunkt einstellen kann. Ziel ist es ja die Strahlen der Scheinwerfer im Himmel festzuhalten.

Hier eine besonders schöne Aufnahme von Schloß Korb. Im Hintergrund sind die Lichter von Bozen erkennbar. An der Leuchtspur eines Autos rechts unten kann man erkennen, wie lange die Verschlußzeit gewesen sein mag. Die Messung der Belichtung erfolgte auf das obere Drittel des Turmes. Man muß mit ca. 20 s bei Blende 5.6 und 100 ASA rechnen.

Die beste Zeit für Nachtaufnahmen ist ca. eine Stunde nach Sonnenuntergang, wenn der Himmel noch in einem tiefen Blau erstrahlt. Nur in diesem kurzen Zeitfenster vor der absoluten Dunkelheit heben sich die Siluetten des Daches und der Berge noch vom Nachthimmel ab.

Hier hat alles gepaßt. Der Komet Hale-Bopp hat am Ostermontag 1997 den sonnennächsten Punkt und seine höchste Leuchtkraft erreicht. Im letzten Schein der Abenddämmerung steht der Komet über Schloß Boymont. Die ersten Sterne heben sich vom Himmelsblau ab. Die Aufnahme entstand mit einem 85 mm Objektiv bei Blende 2.0 und ca. 10 Sekunden Belichtungszeit. Das Problem bei dieser Aufnahme war, genug Licht vom Kometen einzufangen und dennoch nicht zu lange zu Belichten. Bei Zeiten über 10 s bewirkt die Erddrehung, daß alle Himmelsobjekte schon strichförmig abgeildet werden. Eine Nachfühung war wegen des festen Horizonts nicht möglich.

Abschließend eine Aufnahme vom Silvesterfeuerwerk 1997/98 in St. Michael. Feuerwerksraketen können recht einfach bei Blende 5.6 bis 8 und Dauerbelichtung eingefangen werden. Bei dieser Aufnahme mußte die Belichtungszeit so eingestellt werden, daß auch die Fassade der Grundschule in St. Michael die passende Lichtmenge abbekommt.

Der Vollmond steht über St.Pauls. Diese Aufnahme wurde ohne Bildmontage mittels einer Doppelbelichtung verwirklicht. Zuerst wurde der Mond mit 1/125s und Blende 8 fotografiert. Anschließend habe ich die Kamera neu ausgerichtet und mit Blende 8 und 20 Sekunden die Dorfansicht auf dem gleichen Filmstück festgehalten. Der Helligkeitskontrast zwischen Turm und Mond beträgt somit 1 zu 2500.

Der Mond wurde mit einem 500 mm Teleobjehtiv aufgenommen. Für St.Pauls verwendete ich das 50 mm Normalobjektiv. Daher wird der Mond 10 mal größer als in Wirklichkeit dargestellt.

Gewitter

Ein Gewitter bei Nacht Die Aufnahme habe ich schon vor einigen Jahren aus einem Dachzimmer im Schloß Korb/Missian geschossen. Das Gewitter war in ca. 8 bis 10 km Entfernung zwischen Mölten und Hafling niedergegangen. Der Regen war noch schwach, daher die Sicht recht gut. Die Kamera stellte ich mit Blende 5.6 auf Dauerbelichtung ein. So konnte ich mehrere Blitze auf einem Dia einfangen. Ein Blaufilter verstärkte die Farbe des Himmels. Um die Blitz formatfüllend zu erfassen, verwendete ich eine Mittelfomatkamera mit 150 mm Objektiv. Das Kleinbilddia wurde anschließend aus dem 4.5x6 cm großen Film passend ausgeschnitten.

Vielleicht haben Sie jetzt Lust bekommen, auch am Abend und in der Nacht auf Fototour zu gehen. Den großartigen Eindruck, den die Dias auf einer großen Leinwand erzeugen, kann auf einer Webseite nicht wiedergegeben werden.

Auf meiner Seite über die Krippenausstellung in St. Pauls sind noch mehr Nachtaufnahmen zu sehen.

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